BLUR - 6 Miniaturen zur Unschärfe

EINE THEATRALE MUSIK-SKULPTUR von Sergej Maingardt, Jens Standke und Rosi Ulrich

im Herbst 2019 als theatrale VR-Installation auf dem Kunsthof Galm, Brandenburg, zu sehen
Anfragen unter info [at] wehr51.com

Für weitere Informationen zu den einzelnen Miniaturen bitte jeweiligem Link folgen:

™1.6]DELTAx_PHYSIK
™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE

™3.6]HypeReal_FOTOGRAFIE
™4.6]UND:ODER:NICHT_FUZZY LOGIC

™5.6]Smart Factory_WIRTSCHAFT
™6.6]Souveräne Unschärfe_POLITIK

BLUR - theatrale VR-Installation (alle 6 Miniaturen als Virtual Reality)

Die 6 Miniaturen sind zwischen Musik (live und elektronisch), Theater (real und projiziert) und Visuals (virtuell und live) angesiedelt.

Das Gefühl, dass Grenzen immer mehr verschwimmen und dieses Phänomen nicht nur in politische und geografische, sondern auch private Bereiche hinein­reicht, verunsichert die Menschen zutiefst. Anhaltspunkte für richtiges Verhalten fehlen, Fehlinterpretationen sind wahrscheinlich. Diese Unschärfen stärken die Sehnsucht nach klar definierten Grenzen. Wem oder welchen Bildern kann man noch trauen, wenn Fake-News die Meinungen lenken und Wahlergebnisse massiv beeinflussen? Wo findet sich die Wahrheit oder kann Unschärfe zur Überlebens­strategie werden?

Die theatrale Musik-Skulptur BLUR antizipiert „Unschärfe“ als ein Phänomen, das in vie­len Bereichen unsere Lebensbilder prägt, unseren Blick auf die Welt beeinflusst und letztlich auch Gesellschaft verändert. Aktuelle Ereignisse, wie die gewaltsame Entfernung eines Flugpassagiers aus einem überbuchten Flugzeug, die Bundes­tagswahl 2017, aber auch eigens für die Pro­duktion erstellte Essays von Experten und Wissenschaftlern liegen den einzelnen Miniaturen zugrunde.

BLUR setzt sich mit der Verunsicherung in unserer Gesellschaft in sechs verschie­denen Bereichen auseinander:

  • ™1.6]DELTAx_PHYSIK: der Quantenphysik, die das Bild von der physikalischen Welt ins Wanken brachte,
  • ™2.6]Paralyzed_PSYCHOLOGIE: dem Zuschauereffekt, der in der Psychologie zu erklären versucht, warum in Massen Entscheidungsdiffusion entstehen kann,
  • ™3.6]HypeReal_FOTOGRAFIE: dem digitalen Bild, das durch Kontextverschiebungen und Manipulation kein Beweis für Realität mehr ist,
  • ™4.6]UND:ODER:NICHT_FUZZY LOGIC: der Fuzzy Logic, die effektiver als die binäre Logik arbeitet, in vielen All­tags­systemen integriert ist, aber kaum jemanden bekannt ist,
  • ™5.6]Smart Factory_WIRTSCHAFT: der Wirtschaft, die mit ihren Smart Productions eine neue Zukunft kreiert, in der der Mensch einen neuen Platz einnehmen wird und
  • ™6.6]Souveräne Unschärfe_POLITIK: der Politik, die mit unscharfen Formulierungen einen breiten Inter­pre­ta­tionsspiel­raum und damit auch Handlungsspielraum offen lässt.
  • Alle 6 Miniaturen gibt es auch als theatrale Virtual-Reality-Installation (mit VR-Brille und Kopfhörer)

mit: Fabian Ringel, Kai Hufnagel, Karin Kettling; Sprecher: Oliver Schnelker
Flügel: Paulo Àlvares; Saxophon-Quartett: Fukio Ensemble; Stimme/Gesang: Mascha Corman, Thea Soti, Sopran: Frauke Aulbert; Chor unter der Leitung: Rodrigo Lopez Klingenfuss

Künstlerische Leitung: Konzept/Komposition: Sergej Maingardt, Videokunst: Jens Standke, Konzept/Text: Rosi Ulrich, Regie: Andrea Bleikamp
Kostüm: Claus Stump, Kostümanfertigung: Andrea Uebel; Produktionsleitung: Hannah Greve; Technik: Jens Kuklik; PR & Öffentlichkeitsarbeit: neurohr & andrä

nach Essays von: Prof. Dr. Thomas Kron, Ariel Lasry, Norina Quinte, Dipl.-Psych. Karin Duda-Kirchhof & Dipl.-Psych. Dr. Oliver Kirchhof

UA: PHYSIK & PSYCHOLOGIE: 9.11.2017, 20 h, 10.-12.11.2017, Orangerie Theater im Volksgarten, Köln
UA: FOTOGRAFIE & FUZZY LOGIC: 30.11.2017, 20 h, 1.-3.12.2017, Orangerie Theater im Volksgarten, Köln
UA: WIRTSCHAFT & POLITIK: 1.3.2018, 20 h, 2.-4.3.2018, Orangerie Theater im Volksgarten, Köln
13.7.2018, KunstSalon Theaterpreis-Festival, Köln

Presse

Schauspielerisch ist die halbstündige Meditation über Heisenbergs Thesen eine Ein-Mann-Show, bei der Schauspieler Fabian Ringel eine atemlose Tour de Force unter Hochdruck liefern muss. Unterstützung erfährt er dabei von der gleichsam herausfordernden Videoinstallation von Jens Standke.

So nehmen die Besucher des Abends auf Sitzsäcken Platz, in die sie sich fallen lassen und ihren Blick auf die mit halbtransparenter Leinwand bespannte Decke richten können, auf der die physikalischen Ausführungen mit abstrakten Bildfolgen illustriert werden. Angetrieben von pulsierend-minimalistischem Elektroscore formen und verdichten sich dort als weiße Punkte dargestellte Teilchen und Elektronen zu immer neuen Formationen. Auch wenn Physiklaien danach nicht unbedingt erhellt mitsprechen können, wenn das nächste Mal von Heisenbergs Unschärfe oder Schrödingers Katze gesprochen wird, bleibt doch eine Ahnung, dass die sogenannte Realität vielleicht nicht so konkret und faktisch ist, wie sie eben noch schien. Ist die Wahrnehmung etwa nur der Versuch des Menschen, Muster herzustellen und Sinn zu stiften, um sich vor der Aussicht unzusammenhängenden Chaos' abzulenken? (Robert Cherkowski in Choices 11/17)

Im Spielplan des WEHR51, produziert 2017 und 2018 durch das theater-51grad.com, in Kooperation mit Freihandelszone - ensemblenetzwerk köln
gefördert durch: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Kulturamt der Stadt Köln, Fonds Darstellende Künste e.V. und ON - Neue Musik Köln